-Afrika-
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Die Sahara teilt den Kontinent in das hauptsächlich von Arabern bewohnte Nordafrika und das subsaharische Afrika (Schwarzafrika).
Geprägt wird der Erdteil von der kulturellen Vielfalt seiner unzähligen Völker, dem Erbe des Kolonialismus, den Folgen der extremen Armut weiter Teile der afrikanischen Bevölkerung sowie dem aktuellen Bemühen, Afrikas Marginalisierung in vielen Bereichen zu überwinden und nachhaltige Lösungen für seine zahlreichen Probleme zu finden.
Die etwa 906 Mio. Einwohner (Stand Mitte 2005) machen 14 % der gegenwärtigen Weltbevölkerung aus, wobei dieser Anteil durch die hohen Geburtenraten in den nächsten Jahrzehnten vermutlich noch steigen wird.
Lage
Afrika ist im Norden vom Mittelmeer, im Westen vom Atlantik, im Osten vom Indischen Ozean und dem Roten Meer umgeben. Die Küstenlänge beträgt 30.490 km, was gemessen an der großen Fläche relativ wenig ist. Die einzige Landverbindung zu anderen Festlandmassen, bzw. zu Eurasien, bildet der Sinai, der zwischen Afrika und der Arabischen Halbinsel liegt. Europa liegt Afrika an der Straße von Gibraltar und der Straße von Sizilien am nächsten.
Der afrikanische Erdteil ist nur wenig gegliedert; er hat weniger Inseln und Halbinseln als alle anderen Kontinente. Die weitgehend unbesiedelte Sahara trennt das zum Mittelmeerraum gehörende Nordafrika vom südlich gelegenen Schwarzafrika (subsaharisches Afrika).
Der kleinste Staat auf dem Festland, Gambia, ist etwa so groß wie Zypern und der größte, Sudan, ungefähr acht mal so groß wie Deutschland. Die größte Insel ist Madagaskar, die vor der Südostküste Afrikas im Indischen Ozean (Indik) liegt. Die Kanarischen Inseln und die Städte Ceuta und Melilla sind Teile Spaniens; die Insel Madeira ist Teil Portugals. Diese Gebiete gehören somit zur Europäischen Union.
Klima und Natur
Durch seine Lage beiderseits des Äquators und seine kompakte Form besitzt Afrika die größte zusammenhängende Landmasse der Tropen. 75 % der Fläche Afrikas liegen innerhalb der Wendekreise, die die mathematische Tropengrenze bilden. Der größte Teil Zentral- und Westafrikas ist von tropischem Regenwald bedeckt; das Kongobecken ist nach Amazonien das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Um die Wendekreise sind große Wüsten entstanden; die Sahara im Norden wird nur durch die Flussoase des Nils unterbrochen, im Süden befinden sich die Namib als Nebelwüste und die Kalahari als Trockensavanne. Südlich der Sahara (Sahelzone) und in Ostafrika bis Südafrika hinunter befinden sich riesige Savannengebiete. Im Bereich zweier jährlicher Niederschlagsmaxima breiten sich die Trockenwälder und Feuerökosysteme aus, beispielsweise Mopane, Miombo oder Chipya-Vegetation. Südostafrika ist durch den Einfluss des Monsun und die großen Täler von Sambesi und Limpopo fruchtbarer.
Städte
Die größte Stadt Afrikas ist Kairo (Ägypten) mit 15.707.992 Einwohnern, danach folgt Lagos (Nigeria) mit 11.153.863 Einwohnern; die drittgrößte Stadt des Kontinents ist Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) mit 8.096.254 Einwohnern.
Bevölkerung
Afrika hat 848,65 Millionen Einwohner (Stand 2005)[1]. Der bevölkerungsreichste Staat ist Nigeria mit knapp 140 Millionen Einwohnern. Der bevölkerungsärmste Staat sind die Seychellen mit 80.000 Einwohnern.
Ethnien
Im Norden Afrikas lebten schon Jahrtausende vor der Ankunft der Araber um das 7. Jahrhundert herum berberische Völker. Diese leben seitdem vor allem in den gebirgigen Regionen des Maghreb, wo sie vor den arabischen Invasoren Zuflucht fanden, um sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte aber deutlich mit jenen zu durchmischen und eine eigene maghrebinische Kultur zu schaffen, die einige Unterschiede zur übrigen arabischen Welt aufweist, beispielsweise in der Sprache. Auch die Völker Nordostafrikas, wie z. B. die Amharen sind semitische Völker. Südlich der Sahara, die von den nomadisierenden Tuareg bewohnt ist, leben einige Tausend verschiedene schwarzafrikanische Völker. Von den westafrikanischen sind die Mande- und Voltaic-Völker zu nennen. Hausa und Yoruba leben im östlichen Westafrika, Wolof und Fulbe im westlichen Teil. In Zentral- und Ostafrika sind die Bantu beheimatet, eine aus zahlreichen Völkern bestehende Gruppe. Die Khoisan-Völker zählen zu den am längsten in Afrika ansässigen Ethnien. Größte Gruppe von im Zuge der Kolonialisierung eingewanderten Menschen sind die Buren in Südafrika. Moderne Migrationsbewegungen haben Libanesen nach West- sowie Inder und Chinesen nach Ostafrika gebracht.
Sprachen
Insgesamt gibt es über 2000 eigenständige afrikanische Sprachen von denen rund 50 als größere Sprachen gelten, die jeweils von über einer Million Menschen gesprochen werden. Einige der wichtigsten afrikanischen Sprachen sind Swahili, Igbo, Hausa und Fulbe. Die ehemaligen Kolonialsprachen Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch, Niederländisch (Afrikaans) werden vielerorts noch heute gesprochen.
Zu den afroasiatischen Sprachen gehören Arabisch, Hausa und Amharisch, zu den nigerkordofanischen Sprachen zählen Bambara, Swahili, Wolof, Yoruba und Zulu. Die Khoisan-Sprachen werden von den gleichnamigen Völkern im Südlichen Afrika gesprochen; charakteristisch für sie sind Klicklaute. Auf Madagaskar werden Austronesische Sprachen wie Malagasy, Howa (Dialekt des Merina) und andere Merina-Dialekte gesprochen.
Religion in Afrika
In Nordafrika, Ostafrika und Westafrika ist der Islam weit verbreitet. Mehr als 41 % aller Afrikaner (darunter in Nordafrika Araber) gehören dem Islam an. Daneben gibt es vor allem in West- und Südostafrika eine große Anzahl derer, die Animismus praktizieren. Man schätzt, dass weitere 10 % der Afrikaner dem Animismus anhängen. Die restlichen rund 48 % gehören christlichen Konfessionen an (u.a Kopten) Die Mehrheit der afrikanischen Christen lebt im Süden Afrikas. Eine Sonderrolle spielt die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, da in Äthiopien das Königreich Axum das Christentum zur Staatsreligion machte. Außerdem sind unter den nicht-afrikanischen Minderheiten auch Bahai, Judentum, Hinduismus und Buddhismus verbreitet.
Geschichte
Die ältesten bisher bekannten menschlichen Lebensspuren fanden sich in Afrika. Es gilt als sicher, dass sich entweder der Homo erectus und/oder der anatomisch moderne Homo sapiens von dort über die Welt ausgebreitet haben. Dementsprechend befinden sich auch die ältesten Steingeräte in Afrika. Die einfachen Oldowan Geräte des Early Stone Age, in Europa als “Altpaläolithikum” bezeichnet.
Im Niltal in Nordafrika befand sich mit Ägypten eine der ersten Hochkulturen. Es gab weitere Königreiche in Westafrika wie zum Beispiel die Ashanti und die Haussa. Auch in Ost und Südafrika gab es einige bedeutenden Kulturen wie auch im Gebiet des heutigen Sudan, damals Nubien oder Kusch genannt. Nubische Pharaonen haben auch für eine Dynastie ganz Ägypten beherrscht. Bedeutende Kulturen im Süden Afrikas waren zum Beispiel die Bewohner Gross Zimbabwes. Diese Steinburg war architektonisch für die damalige Zeit ein Meisterwerk und bedeutend für Handel zwischen den Völkern des Südens und des Ostens. Im Osten Afrikas waren die Suaheli Völker bekannt.
Nordafrika war durch das Mittelmeer mit Europa und Vorderasien eher verbunden als getrennt. Karthago,eine Gründung der Phönizier im heutigen Tunesien, war um die Mitte des 1. Jahrtausend v. Chr. die herrschende Großmacht im westlichen Mittelmeer, bis sie in den Punischen Kriegen von Rom abgelöst wurde. Dieses herrschte ab 30 v. Chr. (Eroberung Ägyptens) über ganz Nordafrika.
Schon die alten Ägypter (Königin Hatschepsut) unternahmen Fahrten nach Punt, wahrscheinlich im heutigen Somalia. Auch das Reich der Königin von Saba, welches wohl in Südarabien sein Zentrum hatte, soll sich über Teile des Horns von Afrika bis in den Norden Äthiopiens erstreckt haben. Die Herrscher Äthiopiens führten ihre Abstammung auf die Königin von Saba zurück. Herodot berichtet, dass um 600 v. Chr. phönizische Seeleute im Auftrag des Pharao Necho in drei Jahren Afrika vom Roten Meer bis zur Nilmündung umfahren hätten. Da er davon berichtet, sie hätten behauptet, die Sonne „zu ihrer Rechten“, also im Norden, gesehen zu haben, gilt dieser Bericht als glaubwürdig. Sicher ist die Fahrt des karthagischen Admirals Hanno um 500 v. Chr., der von Südspanien aus mindestens bis Sierra Leone kam.
Während der Völkerwanderung eroberten die Wandalen das römische Nordafrika von Marokko bis Libyen. Schon vor der Hedschra wanderten arabische Stämme nach Nordafrika ein. Mit dem Siegeszug des Islam wurde Ägypten 641, Marokko 670 erobert. In den folgenden Jahrhunderten wurde Nordafrika praktisch vollständig islamisiert, der Sahel, West- und Ostafrika zumindest teilweise.
1250 richtete sich der Sechste Kreuzzug gegen Ägypten (die anderen Kreuzzüge richteten sich gegen Palästina). Zwischen dem 9. und 16. Jahrhundert entwickelten sich im Gebiet des heutigen Mali mehrere mächtige, unabhängige Königreiche. Im 15. Jahrhundert wurde die Westküste Afrikas von Portugal aus erforscht. Portugal und Spanien errichteten im 15. und 16. Jahrhundert erste Stützpunkte an der Nordküste.
Nach der Entdeckung Amerikas war Afrika für die Europäer hauptsächlich als Quelle für Sklaven interessant. Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung von Brasilien, Haiti und anderen Inseln der Karibik, aber auch der USA sind afrikanischer Abstammung. Zum Zweck des Sklavenhandels wurden Forts an den Küsten errichtet, den Transport aus dem Binnenland übernahmen meist einheimische Königreiche. In Ostafrika waren bis ins 17. Jahrhundert arabische Händler vorherrschend. Das Innere des Kontinents war den Europäern weitestgehend unbekannt. Erste Forschungsreisen unternahmen Ende des 18. Jahrhunderts von der Association for Promotion the Discovery of the Interieur of Africa (Africa Association, London) ausgesandte Männer verschiedener Nationalitäten.
Nach der industriellen Revolution und dem Verbot des Sklavenhandels 1807 wurde Afrika eher uninteressant. Erst mit dem Aufkommen des Imperialismus wuchs das Interesse der europäischen Großmächte am dunklen Kontinent und der Wettlauf um Afrika führte innerhalb von weniger als 20 Jahren zur Besetzung fast des gesamten Kontinents. Auf der Kongokonferenz in Berlin wurde 1884/85 der größte Teil Innerafrikas zwischen den europäischen Mächten aufgeteilt, bis 1912 verloren die meisten afrikanischen Völker ihre Freiheit. Unabhängig blieben nur Liberia, eine Siedlungskolonie freigelassener nordamerikanischer Sklaven, sowie das alte Reich Abessinien (heute Äthiopien), welches allerdings kurz vor dem Zweiten Weltkrieg 1936 durch Hilfe aus dem nationalsozialistischem Deutschland (Giftgas und Artillerie) von Italien für ca. fünf Jahre annektiert wurde. Im Ersten Weltkrieg waren die deutschen Kolonien Kriegsschauplatz, viele Afrikaner kämpften auch in Europa. Im Zweiten Weltkrieg fanden Kämpfe vor allem in Nordafrika und am Horn von Afrika statt.
Im Zuge der Dekolonisation Afrikas wurden mehrere Staaten in den 1950er Jahren unabhängig. 1960 gilt als das Jahr der afrikanischen Unabhängigkeit, da der Großteil der französischen Kolonien in diesem Jahr in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Als letzte europäische Besitzung auf dem Festland wurde Dschibuti 1977 unabhängig. In Südafrika ist die schwarze Bevölkerungsmehrheit erst seit 1994 an der Regierung. Einige Inseln gehören bis heute verschiedenen europäischen Staaten.
Durch die künstlichen Grenzen der Kolonialzeit haben die meisten afrikanischen Staaten kein Nationalgefühl entwickeln können. Dies und die einseitige Ausrichtung der Wirtschaften auf Exportartikel führten u. a. dazu, dass die politische Lage in den meisten Staaten instabil ist und autoritäre Regime vorherrschen. Dadurch fällt ein großer Teil der natürlichen Reichtümer des Kontinents der Korruption zum Opfer beziehungsweise wird von internationalen Konzernen abgeschöpft. Verbunden mit unterentwickelter Infrastruktur, klimatischen Problemen, hohem Bevölkerungszuwachs und in neuerer Zeit sehr hohen Aids-Raten führt dies dazu, dass fast ganz Afrika der Dritten Welt angehört.
Politik
Mit der Gründung der Afrikanischen Union (AU) soll ein neues Kapitel in der afrikanischen Politik eingeschlagen werden; Eigenverantwortung, gegenseitige Kontrolle, gute Regierungsführung sollen die afrikanische Renaissance ermöglichen.