Auf der Gamefarm
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Danie - ein alter Hase im Jagen und zukünftiger Ranger bot mir an, noch in meiner Südafrikazeit mal jagen zu gehen. Also gings am Freitag abend den 19. Oktober auf die Gamefarm (Game heisst übrigens Wild) von Hermans Onkel. Sie liegt in der Naehe des Dorfes Swartruggens. Herman, Limba und ich bildeten den Vortrupp, während der Rest am Samstag morgen hinzustieß. Tja - Pech für die Nachzügler: Da der Weg ins gebuchte Buschcamp wegen dem Regen an diesem abend unbefahrbar war, hat man uns in die Luxury-Lodge einquartiert. Für Hermann war das nichts Neues, aber Limba und ich durften uns einmal im Leben wie die High-Society fühlen. Uns erwartete eine 10-Zimmer Villa: 3 Schlafzimmer mit natuerlich 3 Badezimmern, ein geräumiges Wohnzimmer und Esszimmer, eine Küche und ein Billardraum. Draussen eine Terasse mit einer Tafel, an der man locker 20 Leute unterbringt. Von hier keine 5 m und man ist im Pool. Natürlich umrahmt von einem gewaltigen Garten. Den abend verbrachten wir sehr entspannt auf der Terasse mit quatschen und Billardspielen. Wir hatten übrigens auch einen Haufen 8-beinige Mitbewohner: auch wenn sie Flatties heissen, heisst das nicht, dass sie nicht groß werden können (bis 10 cm). Nun OK, für Europäer beindruckend.
die Lodge
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Flattie
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im Billardsalon
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Der nächste Tag sollte also mein grosser Jagdtag werden. Da Danie noch nicht ganz überzeugt von meinen Schießkünsten war, gings erstmal 50 Kugeln Probeschiessen. Erstaunlicherweise war meine Trefferquote auf 100m für einen Anfänger ganz akzeptabel. Mit der Gewissheit, dass alle meine Probeschüsse tödlich waren, beschlossen wir loszuziehen. Zuerst wurden Batie und Frank mit ihren Sportbögen an einem Versteck an einer Wasserstelle abgesetzt. Zu sechst (der Ranger, Danie, Herman, Johann, Limba und ich) gings dann weiter, um nach einem Impala für mich Ausschau zu halten. Der feuchte Boden führte allerdings dazu, dass sich kaum Tiere blicken ließen. Mehrmals sind wir zu Fuss auf die Pirsch gegangen - ohne Erfolg. Nach 4 Stunden - auf dem Rückweg, tauchte dann doch noch die erste Impalaherde auf. Bis ich kapiert habe, das Tiere nicht so still stehen wie Zielscheiben waren sie auch schon über den Berg. Wir nahmen die Fährte auf und es ergab sich die 2te Möglichkeit. Die Herde Impalas war gerade dabei einen Bergkamm zu ueberqueren. Jetzt musste es schnell gehen: Laden, einatmen, beim halben Ausatmen die Luft anhalten, 10cm über den Impala-Ellenbogen zielen und schiessen. DANEBEN! Der Schuss haette eigentlich sitzen sollen: die Entfernung war etwa 120m der Schusswinkel 10° in die Höhe. Allerdings kann die Steigung dazu führen, dass die Kugel schneller fällt als bei einem geraden Schuss. Daran lags bestimmt!!! Auf unserem Rückweg kamen wir noch an einer Kudu-Kuh vorbei - zu diesem Zeitpunkt wollte ich es dann allerdings nicht nochmal probieren. Ich hatte meine Chance. Gut für das Impala, dass ich sie nicht genutzt habe. Viel wichtiger ist, dass ich ein wenig Einblick in das Jagen bekommen habe - mit Anschleichen, Fährten suchen,etc.. Der Ranger meinte übrigens: Mit Ralf durch den Busch zu laufen, ist als ob man einen Elefanten Gassi führt. DANKE! ich hab echt versucht leise zu sein.
Batie und Frank, die mittlerweile 7 Stunden in ihrem Versteck sassen, durften wir natürlich nicht vergessen. Wow, waren die froh, als wir kamen. Zitat Batie: “7 Stunden im Hinterhalt, und nicht mal eine Ente ist vorbeigeschwommen.” Meine geliehene Schachtel Zigaretten war danach leer. Was soll man auch sonst machen ausser sitzen.
Training
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Bushcamp Grillstelle
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Dusche mit “Donkey”
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Zu erwähnen gäbe es da noch das wunderschöne Bushcamp. Hier gehen also die edlen Herren hin, wenn Ihnen ihr Leben zu luxuriös wird. Will man am Morgen eine warme Dusche, muss man erstmal Holz in den Donkey schmeissen. Das ist ein Holzofen mit aufgesetztem Boiler. Ausserdem gabs es eine eingemauerte Grillstelle.
Am Samstag abend war es dann Pflicht das Rugby-Finale Englang vs. Südafrika anzuschauen. Dazu sind wir in eine Whitey-Kneipe. Limba war ganz gut getarnt: Da er keine Jacke dabei hatte und es relativ kühl war - hat er Danies braune Militärjacke bekommen. Die stammt aus der Zeit, wo man noch als Weisser Schwarze jagen durfte. Er war ein Bild für Götter. Gegen Ende des abends fielen dann jedoch leider rassistische Sprüche in der Bar, also sind wir zurück an unsere Feuerstelle und haben dort unser Bier genossen (Limba hat für jeden einen Karton Bier organisiert: 12 x 0.75l Bierflaschen - SoWeTo-Größe eben). Der morgen war dementsprechend Aua. Die zwei Stunden Heimfahrt nach Pretoria habe ich schlafend quer auf der Rückbank von Danies Bakkie verbracht. Das war auch Johanns Idee - er war nicht schnell genug…
auf der Jagd
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SA-Rugby Rules!
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4 Prolls
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Wer Lust und eine schnelle Internetleitung hat, den lade ich ein zu einer kleinen Führung mit dem King of SoWeTo durch unsere Freitagnacht-Residenz. Der Film ist etwas gross geworden, daher empfehle ich ihn runterzuladen: “rechte Maustaste - Ziel speichern unter”. Quicktime wird benötigt.